1637 reiste Mary Ward schwer krank in ihr Heimatland und starb in Hewarth am 30. Januar 1645 im Alter von 60 Jahren.
Kurfürst Max Emanuel hatte unterm 10. Januar 1721 auf Bitten der Generaloberin der Englischen Fräulein in Nymphenburg, Maria Magdalena von Schnegg die Erlaubnis zur Errichtung eines Noviziats in Altötting erteilt. Am 3. Mai 1721 trafen fünf „Engeländische Freylen“, darunter die erste Instituts-Vorsteherin Maria Elisabeth von Giggenbach ein. 1722 konnten die Englischen Fräulein die ehemalige Behausung des Pettenkramers Franz Primier (Neuöttinger Straße 6) käuflich erwerben und zur Schule für die heranwachsende weibliche Jugend ausbauen.
Zentraler Mittelpunkt der Straßenfront wurde die Institutskirche (1735 bis 1737) an der Michaelsgasse (Neuöttinger Straße), die die Einheimischen „Englische Gasse“ nannten. Um finanziellen Schaden von der Hl. Kapelle abzuwenden, mussten folgende Auflagen eingehalten werden
- keine Opferstöcke
- keine Votivmessen
- keine gesungenen Ämter
- keine Stiftungen.
In Bayern wurde Maria Wards segensreiches Wirken von den Wittelsbachern hoch geschätzt. Zahlreiche Kindergärten, Schulen und Straßen tragen ihren Namen. Papst Benedikt XVI. würdigte am 19. Dezember 2009 die glaubensstarke, leidgeprüfte und kirchentreue Klosterfrau als „ehrwürdige Dienerin Gottes“. 2021 feiert unsere Wallfahrtsstadt das 300-jährige Gedenken an Maria Wards Vermächtnis.
Quellen:
Stadtarchiv Altötting
Gregory Kirkus, Mary Ward, 2008
Ursula Dirmeier, Maria-Ward-Gymnasium Bamberg
Die Reiseutensilien von Mary Ward, die im Kloster der Englischen Fräulein aufbewahrt werden.