Die Kiem-Pauli-Straße verbindet den Hüttenberger Weg mit der Georgenstraße im Süden der Stadt.
Emanuel Kiem – vulgo Kiem Pauli – erblickte am 25. Oktober 1882 als Sohn eines Milchhändlers in München das Licht der Welt. Im Alter von sechs Jahren verlor er die Mutter. Seine Kindheit bezeichnete er als „alles, nur nicht schön“. Schon früh fühlte er sich zur Musik hingezogen und lernte von seinem Bruder das Spiel auf Zither, Harfe und Gitarre. Nach dem Tode seines Vaters 1910 schloss er sich der Tegernseer Theaterbühne an und wirkte dort als Kassier, Musiker und Schauspieler. Dabei lernte er Ludwig Thoma kennen, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verband. Von diesem bekam er zu Weihnachten 1919 die umfangreiche Sammlung österreichischer Volkslieder „Steyerisches Raspelwerk“ geschenkt. Dessen Lektüre entfachte in ihm die Leidenschaft, bisher nur tradierte, aber nicht aufgeschriebene bayerische Volksmusikstücke zu sammeln und zu erforschen, verschüttetes Liedgut zu heben und neu zu beleben, um es den nachfolgenden Generationen weiterzureichen.