von Stadtheimatpfleger Manfred Lerch
Das nördliche Teilstück des Inneren Rings ist benannt nach dem Kirchenfürsten Franz Wilhelm Graf von Wartenberg.
Herzog Ferdinand, Sohn Albrechts V. hatte durchgesetzt, die schöne, bürgerliche Haager Rentmeisterstochter Maria Pettenbeck zu heiraten. Dieser morganatischen Ehe entstammten 16 Kinder. Der erstgeborene Sohn Franz Wilhelm sollte dem geistlichen Stand geweiht werden. Am 1. Mai 1593 geboren, kam er mit acht Jahren zu den Jesuiten nach Ingolstadt. Vom Eichstätter Bischof erhielt er zum Schulabschluss 1604 die Tonsur und anschließend, trotz seines Knabenalters, die Propstei Altötting samt Einkünften von 1500 Gulden, unter Obhut des Bischofs Wolfgang von Salzburg übertragen. Da für den noch Minderjährigen die Priesterweihe fehlte, wurde Dechant Dr. Jakob Golla als sein Stellvertreter bestellt. So konnte Franz Wilhelm nach dem frühen Tod seines Vaters und der daraus entstandenen finanziellen Not - nunmehr gut abgesichert - seine theologischen Studien am Germanicum in Rom aufnehmen und zum erfolgreichen Abschluss bringen.