Nahaufnahme einer Pflasterstraße

Beckstraße

Beckstraße

von Manfred Lerch, Stadtheimatpfleger

Max(imilian) Beck erblickte am 27. Mai 1838 in Würzburg das Licht der Welt. Sein Vater, Ignatz Beck aus dem schwäbischen Dinkelscherben, war Advokat in Eichstätt, seine Mutter eine Apothekerstochter aus Würzburg. In Altötting ehelichte er 1862 seine Cousine Bertha Beck, wozu eine kirchliche Dispens erforderlich war. Zunächst arbeitete Max Beck als Provisor in der Landgerichtsapotheke seiner Schwiegereltern am Tillyplatz und wurde später deren Besitzer.

Aufgrund der 1869 in Bayern eingeführten neuen Gemeindeordnung wurde den früheren Gemeindevorstehern nunmehr der Titel „Bürgermeister“ zuerkannt. Als solcher wurde Max Beck am 22. November 1869 erstmalig zum Bürgermeister der Marktgemeinde Altötting bestimmt und wegen seines erfolgreichen Wirkens für weitere fünf Amtsperioden wiedergewählt.

Bild von Maximilian Beck

Am 11. November 1897 beschloss der Marktgemeinderat, die städtische Verfassung anzunehmen, verbunden mit der Bitte beim Prinzregenten Luitpold um Stadterhebung. In einem Telegramm vom 20. Dezember 1898 wurde diesem Ansuchen „allergnädigst“ entsprochen. Doch konnte sich Bürgermeister Max Beck nur zwei Jahre lang über diesen Erfolg freuen. Er starb am 9. August 1901 nach 31 Dienstjahren im Alter von 63 Jahren und liegt in der Beck’schen Familiengruft auf dem Michaelifriedhof bestattet.

In Würdigung seiner Verdienste für das Seraphische Liebeswerk verlieh ihm Papst Leo XIII. 1896 das Ritterkreuz des Gregoriusordens sowie das Verdienstkreuz des Ordens vom Heiligen Michael. Der wohl schmerzlichste Verlust für Altöttings Stadtoberhaupt waren das frühe Hinscheiden seiner 14 ½-jährigen Tochter Isabella (1877) und der Tod seiner 46-jährigen Ehefrau Bertha (1890).

Die dankbare Stadt Altötting ehrte Max Beck und gleichzeitig auch seinen Sohn, den Stifter des Heimatmuseums und Ehrenbürger Dr. phil. Hugo Beck (1871 – 1932) im Jahre 1933 mit einer Straßenbenennung.

Bild von Maximilian Beck

In Max Becks Amtsperiode von 1869 bis 1901 entfielen wichtige kommunale Entscheidungen:

  • Bau des Knabenschul- und Gemeindehauses (1871/72)
  • Krankenhaus-Erweiterung (1884/85)
  • Gries-Umgestaltung als Naherholungsgebiet (1885/86)
  • Anlage des Friedhofs A (1886)
  • Hochdruckwasserleitung mit Hydranten (1883)
  • Kanalisierung, Elektrifizierung, Trottoirisierung, Bau des Bruderhauses und Marienstifts (1867)
  • Eisenbahnanschluss (1897)
  • Erwerb des äußeren Kapellplatzes durch die Stadt um 15.000 Mark, Verlegung der Dult vom Kapellplatz zum Dultplatz (1897)
  • Straßen- und Wegebau, Verbesserung des Feuerlöschwesens, Armenpflege, Stadterhebung (1898)


(Fotos: Stadtarchiv Altötting)
Herr Max Beck                        
Herr Dr. phil Hugo Beck