Mehr als 2.000 Jahre Geschichte, etwa eine Million Wallfahrer pro Jahr, mittelalterliche Königspfalz und Ziel dreier Päpste, Zentrum des Glaubens und der Volksfrömmigkeit: All das und noch viel mehr ist die heute knapp 13.000 Einwohner zählende Stadt im Zentrum des ehemaligen bayerischen Herzogtums, nur 90 Kilometer von München und 65 Kilometer von Salzburg entfernt.
Die Geschichte der Stadt Altötting
von der ersten Siedlung bis 1000 n. Chr.
- ab 2000 v. Chr.
- ab 5. Jhd.
- 1. Hälfte 8. Jhd.
- 8./9. Jhd.
- 748
- 788
- vor 831
- 876
- 880
- 907
- 913
erste jungsteinzeitliche Siedlungsspuren („Glockenbecherkultur“) im Bereich des Kapellplatzes
Missionierung Baierns u. a. durch Severin (+482) und Rupertus (+ vor720)
Ötting ist ein bedeutender Amtshof in der Zeit der Agilolfinger
Bau des Oktogons (Achteckbau) der heutigen Gnadenkapelle
erste urkundliche Erwähnung Öttings (autingas) durch Herzog Tassilo III. anlässlich einer Schenkung an das Kloster Mondsee
Ötting wird karolingisches Krongut nach der Entmachtung von Tassilo III. durch den Frankenkönig Karl den Großen
Bau der Pfalz in Ötting durch Ludwig den Deutschen
Karlmann, ein Urenkel Karls des Großen und Sohn Ludwig des Deutschen wird König und regiert als König von Bayern (876 – 880) und Italien (877 – 879) von der Pfalz Ötting aus sein ostfränkisches Teilreich
Errichtung des Ersten Chorherrenstifts in Ötting durch Karlmann und Gründung eines Klosters sowie Bau einer Basilika (Karlmannsbasilika, an der Stelle der heutigen Stiftspfarrkirche)
Tod König Karlmanns, Bestattung auf dem Hofgut in Ötting
Zerstörung und Plünderung Öttings durch die Ungarn, Untergang des 1. Stiftes
Schlacht auf dem Mordfeld bei Altötting - Sieg von Herzog Arnulf von Baiern über die Ungarn
bis 1500
- ab 1180
- 1231
- 1231-1244
- um 1330
- nach 1489
- 1491
- vor 1500
die Wittelsbacher regieren in Bayern (bis 1918)
Errichtung des Zweiten Chorherrenstifts durch den Wittelsbacher Herzog Ludwig I. den Kelheimer
Neuötting wird urkundlich faßbar
Bau einer spätromanischen Stiftskirche, Einweihung 1245
Aufstellung des Marienbildes im Oktogon (als Nachfolgerin einer thronenden Madonna)
Beginn der Wallfahrt nach Altötting durch die ersten Wunder
Herzog Georg der Reiche und Kaiser Friedrich III. wallfahren nach Altötting
Anbau des Langhauses mit Umgang und Glockenturm an das Oktogon
16. Jahrhundert
- 1499 - 1511
- 1501
- 1509
- 1518/19
- 1570
- 1571
- 1591
- 1593 - 1596
- 1598 - 1651
- 1599
Um- bzw. Neubau der spätromanischen in eine spätgotische Stiftskirche
älteste erhaltene Altöttinger Votivtafel
Friedrich von der Pfalz begleicht die Schulden von Herzog Georg dem Reichen (+ 1503) durch 11 Meisterwerke der französischen Goldschmiedekunst (darunter das berühmte „Goldene Rössl“)
Druck der Geschichte Oettings von Aventinus
Teufelsaustreibung durch Petrus Canisius in der Gnadenkapelle
„Albertinische Schenkung“ an Altötting durch Albrecht V.
Jesuiten kommen nach Altötting
für die Jesuiten lässt Herzog Wilhelm V. in Altötting ein Kloster (St. Magdalena) mit Kirche (Vorgängerbau der heutigen Magdalenenkirche) erbauen
Der Marienverehrer Herzog Maximilian I. (ab 1623 Kurfürst) sorgt im 30jährigen Krieg als Führer der Liga dafür, dass Bayern weitgehend katholisch bleibt. Herzbestattung als Erdbestattung in der Hl. Kapelle nach seinem Tod.
Gründung der Marianischen Männerkongregation
17. Jahrhundert
- 1604 - 1661
- 1632
- 1637
- 1645
- 1649
- 1651 - 1679
- 1681
- 1683 - 1688
- 1696 - 1699
Kardinal Graf von Wartenberg ermöglicht als Stiftspropst die Niederlassung der Franziskaner in Altötting (1653), lässt das Franziskanerkloster St. Anna (1655) errichten und den Kapellplatz erweitern (1661) sowie den „Alten Chorherrenstock“ (1619) bauen
Gnadenbildflucht nach Salzburg durch Kurfürstin Elisabeth Renata von Lothringen
Aufstellung des Marienbrunnens auf dem Kapellplatz als Dankerweis des Salzburger Fürsterzbischofs Paris Graf von Lodron
Blutweihebrief von Kurfürst Maximilian I.
Pestnot in Altötting
Kurfürst Ferdinand Maria lässt durch Enrico Zuccalli den Kapellplatz umgestalten, die „Neuen Chorherrenstöcke“ errichten und die Überbauung der Gnadenkapelle durch eine barocke monumentale Votivkirche planen
Kurfürst Maximilian II. Emanuel (1679-1726) schließt mit Kaiser Leopold I. die „Altöttinger Allianz“ gegen die Türken.
erfolgreiche Beteiligung des bayerischen Heeres unter Kurfürst Max Emanuel an den Türkenkriegen als Folge der „Altöttinger Allianz“
Bau der Barockkirche St. Magdalena (2. Bau) und des Kongregationssaales (1696) für das Jesuitenkloster
18. Jahrhundert
- 1737
- 1773
- 1777 - 1799
- 1781
- 1782
Kurfürst Karl Albrecht stiftet für die Genesung seines 10jährigen Sohnes aus schwerer Krankheit den „Silberprinzen“
Aufhebung des Jesuitenordens durch Papst Clemens XIV. und damit des Altöttinger Jesuitenklosters (europaweites Jesuitenverbot 1773); bereits 1772 Vertreibung der Jesuiten aus Altötting
Kurfürst Karl Theodor nimmt Altötting im Zeitalter der Aufklärung vom Verbot von über einen Tag dauernden Wallfahrten aus
Karl Theodor ermöglicht den Maltesern die Übernahme des Klosters St. Magdalena (bis 1808)
19. Jahrhundert
- 1802
- 1803
- 1825 - 1848
- 1826
- 1841 - 1873
- 1845
- 1852 - 1894
- 1862
- 1874
- 1896
- 1898
Aufhebung des Franziskanerklosters St. Anna und Umwandlung in ein „Aussterbekloster“ für die Kapuziner
Aufhebung des Altöttinger Stifts auf Grund der Säkularisation
König Ludwig I. setzt sich für die Wiederherstellung der Klöster ein und erlaubt wieder Wallfahrtszüge zu den Gnadenorten.
Ludwig I. gestattet den Kapuzinern in Altötting die Aufnahme von Novizen und die seelsorgerische Betreuung der Pilger.
die Redemptoristen übernehmen das Kloster St. Magdalena bis 1873 (1873 Redemptoristenverbot)
Altötting wird zum Markt erhoben
Bruder Konrad von Parzham betreut die Pforte des Klosters St. Anna
Gründung der Maschinenfabrik Esterer
die Kapuziner übernehmen das verwaiste Kloster St. Magdalena nach Auszug der Redemptoristen
Eröffnung der Eisenbahnlinie Mühldorf - Altötting
Altötting wird zur Stadt erhoben
20. Jahrhundert
- 1903
- 1908
- 1910 - 1912
- 1929
- 1930/34
- 1945
- 1953
- 1980
- 1983/84
- 1989
- 1996
Eröffnung Jerusalem Panorama Kreuzigung Christi durch Gebhard Fugel
Einweihung des neuen Rathauses am Kapellplatz
Bau der Basilika St. Anna
Errichtung des Dritten Altöttinger Stifts (Rupertusstift)
Selig- bzw. Heiligsprechung von Bruder Konrad durch Papst Pius XI.
Erschießung von 5 Bürgern durch eine SS-Einheit
Kloster und Kirche St. Anna erhalten den Namen Bruder Konrad
Verkehrsfreimachung des Kapellplatzes mit Bau einer Tiefgarage
Jubiläen: 500 Jahre Marienwallfahrt Altötting, 1250jähriges Bestehen der vier altbaierischen Diözesen, Einweihung des Diözesenbrunnens am Tillyplatz
Gründung der „Shrines of Europe“ – Zusammenschluss von fünf der bedeutendsten Marienwallfahrtsorte Europas
21. Jahrhundert
- 2006
- 2008
- 2013
- 2018
Verleihung der Goldenen Rose durch Papst Benedikt XVI.
Ernennung zum gemeinsamen Oberzentrum Altötting - Neuötting - Burghausen