Eine Innenaufnahme der Altöttinger Gnadenkapelle mit der schwarzen Madonna.

Die Altöttinger Madonna

In der weltberühmten Altöttinger Madonna, der sogenannten "Schwarzen Madonna", liegt der Ursprung des bedeutendsten Marienwallfahrtsortes im deutschsprachigen Raum. Jährlich kommen rund eine Millionen Pilger nach Altötting und tragen ihre Sorgen und Nöte, aber auch ihren Dank zur Mutter Gottes in die Gnadenkapelle.

Die 66 cm große Statue der Muttergottes wurde um 1330 am Oberrhein im Stil der Frühgotik aus Linden- oder Nadelholz geschnitzt. Der  Überlieferung nach ist die Altöttinger Madonna über das Zisterzienserkloster Raitenhaslach nach Altötting gekommen.

 

Besonderheiten des Gnadenbilds

Maria hält in ihrer linken Hand ein Zepter mit einer Lilienblüte als Zeichen ihrer Jungfräulichkeit. Das Jesuskind auf ihrem rechten Arm trägt eine Himmelskugel als Zeichen der Allmacht Gottes. Seit der Barockzeit tragen sowohl die Muttergottes als auch das Jesuskind kunstvolle Kronen, die mit Edelsteinen geschmückt sind. Oftmals stammen diese Pretiosen aus dem Besitz von weiblichen Angehörigen des Hauses Wittelsbach.

Die Altöttinger Madonna ist neben der natürlichen Nachdunklung des Holzes vor allem vom Kerzenruß der Jahrhunderte geschwärzt und wird deshalb auch als „Schwarze Madonna“ verehrt.

Das Altöttinger Gnadenbild ohne Gewand.

Kleider der Altöttinger Madonna

Bereits seit 1518 wird die Altöttinger Madonna mit kostbaren Gewändern, den sogenannten Gnadenröckln, bekleidet. Entsprechend den liturgischen Festen wird die Madonna mit unterschiedlichen Kleidern geschmückt. Die Wittelsbacher-Prinzessinnen opferten oftmals nach ihrer Hochzeit, der traditionsgemäß eine Wallfahrt nach Altötting voraus ging, ihr Brautkleid und ließen daraus wertvolle Gnadenröckl anfertigen. Besonders kostbare Exemplare sind im Wallfahrtsmuseum zu bestaunen. 2017 erhielt die Altöttinger Madonna für die Fastenzeit ein neues violettes Gnadenröckl – ein Geschenk einer Dame, die ungenannt bleiben wollte.

Die Altöttinger Madonna mit der goldenen Rose.

Der "Papstring" des Gnadenbilds

Seit dem 11.September 2006 ziert das Zepter des Gnadenbildes ein ganz besonderer Ring. Bei seinem Pastoralbesuch in Altötting  betete Papst Benedikt XVI. auch in der Gnadenkapelle zur Muttergottes und ließ als Zeichen seiner großen Marienverehrung und Verbundenheit mit dem Marienwallfahrtsort seinen Bischofsring als Geschenk bei der Altöttinger Madonna, der Schutzherrin Bayerns. Es ist ein in Gold gefasster Amethyst, den ihm seine Geschwister Maria und Georg zur Bischofsweihe in München 1977 geschenkt hatten.

Detailaufnahme des Papstrings der Altöttinger Madonna.