„Alles hat seine Zeit…….“ Der Bach-Choral „Das alte Jahr vergangen ist“, Mendelssohns Sprüche „Weihnachten“ und „Am Neujahrstage“, Johann Christoph Friedrich Bachs Oratorium „Die Kindheit Jesu“, die thematische Auswahl der Stücke für das Adventskonzert der „Evangelischen Kantorei“ machte es erforderlich in diesem Jahr ausnahmsweise den Konzerttermin auf die Zeit nach Weihnachten zu setzen. Somit findet das diesjährige Weihnachtskonzert am Sonntag den 5. Januar 2025, ein Tag vor „Epiphanie“ um 19.30 Uhr in der Kirche „Zum Guten Hirten“ statt. Das oben schon erwähnte Oratorium „Die Kindheit Jesu“ bildet das Hauptwerk des Abends.
Zu Papier gebracht wurde es von einem der vier komponierenden Söhne Johann Sebastian Bachs aus zweiter Ehe. Johann Christoph Friedrich Bach, der auch als Bückeburger Bach bezeichnet wird, weil er jahrelang am Hofe gewirkt hat, hatte mit Johann Gottfried Herder einen bedeutenden Textdichter zur Verfügung. Diese äußerst fruchtbare Zusammenarbeit trug ihre reifen Früchte unter anderem in dem Oratorium „Die Kindheit Jesu“. Die Überschrift dieses selten gehörten Werkes verleitet einen dazu, falsche Schlüsse über den Inhalt der Komposition zu ziehen. So hören wir nicht einen musikalisch begleiteten Ausschnitt aus dem Leben des Kindes Jesus, sondern einen weit gespannten Bogen zwischen „Verkündigung“, „Hirtenmusik“, „Geburt Jesu“, „Simeons Wunsch, den Herrn vor seinem Tode noch einmal zu sehen“ bis hin zum „Schwert, das symbolisch in das Herz von Maria dringt“. Das mit Flöten, Hörnern und Streichern besetzte Orchester zeichnet zusammen mit dem Chor und den Solisten ein musikalisch farbiges Bild mit einerseits eher rückwärts geneigten, an Johann Sebastian Bach erinnernden Chorälen, andererseits eine in die Zukunft weisende Musiksprache, die fast schon romantische Züge zu verzeichnen hat.
Die Leitung liegt in den Händen von Manfred Grimme.