Hier sehen Sie zwei Damen auf dem Pilgerweg von Heiligenstatt nach Altötting

Kreuzweg auf einem Teilstück des Jakobsweges

Pilgern –  das war doch das mit dem Jakobsweg, oder?
Also tagelanges Gehen, egal ob heiß, kalt, nass oder trocken. Mit Blasen an den Füßen. Und einem schweren Rucksack. Mehrere Wochen lang. Und dann ist man verändert.
Weil der Weg ist ja das Ziel, sagt man so, oder?

Toureninfo

Ausgangspunkt: Wallfahrtskirche Heiligenstatt
Adresse: Kirchenweg 4, 84577 Tüßling
Streckenlänge: 7 km
Anreise: Mit der Bahn bis Heiligenstatt oder mit dem Auto
Parken: Parkmöglichkeiten an der Kirche

Highlights der Strecke: Kreuzwegstationen auf dem Weg von H nach AÖ • Kirche in Heiligenstatt

Unsere Experten: Team Tourismusbüro

Ja, auch, jein, muss nicht unbedingt sein und vielleicht wären da mögliche Antworten.

Der Jakobsweg fällt jedem ein, wenn das Stichwort pilgern fällt. Aber es muss nicht gleich der ganze Weg bis nach Santiago de Compostela sein. Auch wenn der ja angeblich vor jeder Haustüre beginnt.

Nach Altötting gibt es auch aus jeder Himmelsrichtung einen Pilgerweg und ja, ein Stück vom Jakobsweg ist auch dabei. Zum Beispiel der Pilgerweg zwischen Heiligenstatt und Altötting.

Der ist zum einen als wunderschöner Kreuzweg angelegt (wenn man von Altötting bis Heiligenstatt geht) und zeitgleich liegt der Weg auf dem Jakobswegabschnitt Böhmen-Bayern-Tirol, der von Krumau in Tschechien bis nach Kufstein in Tirol führt und von dort weiter über die Schweiz, vorbei an Einsiedeln – einer unserer Shrines of Europe Partnerstädte – weiter durch Frankreich und Spanien bis ans Ziel Santiago de Compostela.

Der Pilgerweg ist aber auch Etappe für viele Altötting-Wallfahrer, die aus Richtung München nach Altötting kommen. Beliebte Anreisemöglichkeit mit der Bahn bis Heiligenstatt - bitte dran denken, es ist eine Bedarfshaltestelle, also beim Zugführer kurz Bescheid sagen, dass man in Heiligenstatt raus will, dann geht es die letzten Kilometer zu Fuß zum Altöttinger Kapellplatz und zur Gnadenkapelle. In dieser Wegrichtung ist der Pilgerweg auch unser Tipp für alle, die das mit dem Pilgern mal ausprobieren möchten. 

Vom Bahnhof Heiligenstatt führt ein kleiner Fußweg
vorbei an einer Marienkapelle zur Wallfahrtskirche in Heiligenstatt. Hier lohnt sich unbedingt ein Blick ins Innere. Das Gemälde über dem Chor zeigt die Heilige Eucharistie und ist ein Hinweis auf die Entstehungsgeschichte der Kirche.

Ab der Kirche in Heiligenstatt nimmt man den Kreuzweg, der einen bis nach Altötting führt. Zur Orientierung: Bei der Kirche ist die 14. Kreuzwegstation, von dort sieht man die Maria-Ward-Grundschule und auch die Fahrradwegweisung in Richtung Altötting. Schon ist man auf dem richtigen Weg.

Eine kleine Pilgergruppe die auf dem Weg von Heiligenstatt nach Altötting zu einer kleinen Kapelle gehen.

Es ist ein sehr idyllischer Feldweg, entlang der wunderschön dekorierten und bepflanzten Kreuzwegstationen mit einladenden Ruhebänken und nach ca. 1 km auch entlang eines kleinen Bachlaufes. Eine besonders schöne Bank kommt ca. einen Kilometer nach Wegbeginn, nachdem man eine kleine Brücke überquert hat. Vor der Brücke bitte gleich mal nach links schauen, hier steht der Pilgerbaum – ein wunderbares Fotomotiv.

Die Kreuzwegstationen entlang des Weges wurden übrigens von der Schiffsmeistersgattin Katharina Riedl vor über 160 Jahren aufgrund eines Gelübdes errichtet.

Der Weg ist knapp 5 km lang. Reicht das zum Pilgern? Ja. Ein ganz klares ja. Das reicht für alle diejenigen, die das Pilgern mal ausprobieren möchten. Auch für ein generationenübergreifendes Pilgern mit der ganzen
Familie ist die kurze Wegstrecke gut geeignet. Denn
die Weglänge ist nicht das Entscheidende, sondern die Intention. 

Wir haben uns als Büro-Team ans Pilgern gewagt. Einen Vormittag hat Claudia uns begleitet und mit verschiedenen Impulsen auf dem Pilgerweg zum Nachdenken gebracht. Manche kannten den Weg noch gar nicht und waren richtig überrascht, wie idyllisch die Strecke ist und wie entspannend eine Auszeit beim Pilgern sein kann. Ein Vormittag, der uns motiviert hat, der uns gutgetan und gestärkt hat.

Außergewöhnlich schön ist die Strecke im Frühjahr, dann bietet sich an zwei Stellen ein besonders schöner Blick in Richtung Altötting und man sieht schon die Kirchtürme der Stiftspfarrkirche und der Basilika.

Kurz vor Altötting geht es immer entlang der Bahnstrecke, unter der Straße B299 durch, dann hat man zwei Optionen: 
Entweder überquert man nach links an der Querungshilfe die Bahngleise, geht durch das Sägewerk Wiesmühle, hält sich danach wieder links über eine kleine Brücke und durchquert eine Wohnsiedlung, bis man an der Eschbachkapelle an der Mühldorfer Straße ankommt. Diese Kapelle ist der Start der 14 Kreuzwegstationen. Danach folgt man der Mühldorfer Straße stadteinwärts, bis man nach ca. 1 km am Kapellplatz ankommt.

Alternativ folgt man weiter dem Feldweg entlang den Bahngleisen. Immer geradeaus, bis man im Stadtgebiet ankommt. Am Ende des Weges geht es geradeaus über eine kleine Fußgängerbrücke unterhalb der Bahngleise. An der Kreuzung hält man sich für 10 m links, überquert dann die Straße nach rechts und folgt wieder links der Chiemgaustraße bis zur nächsten Straße.
Diese überquert man und folgt dem kleinen Fußweg entlang des Bachlaufes, der in die Kolbergstraße mündet. Weiter geht es bis zur Marienstraße, bei der großen goldenen Skulptur vor der Raiffeisenbank geht es rechts hinauf auf den Kapellplatz.