Die Geschichte der Passionsspiele in Oberammergau beginnt 1633 mit dem Ausbruch der Pest und dem Versprechen der Bewohner, dass sie alle 10 Jahre ein Stück zum Leiden und Auferstehen Jesus Christus aufführen, wenn sie diese Plage überstehen sollten. Sie wurden erhört und führten so 1634 das erste Passionsspiel in Oberammergau auf. Das Gelöbnis wird bis zum heutigen Tag eingehalten, und wurde so zu einem der größten Passionsspiele und dem bekanntesten weltweit. Alle 10 Jahre kommen deswegen mehrere Hunderttausend Besucher nach Oberammergau. Das erste Spiel 1634 wurde noch auf dem Friedhof der Pfarrkirche aufgeführt. Erst 1830 wurde von Nikolaus Unhoch eine Bühne am Nordrand des Dorfes errichtet, die heute noch der Grundriss für das Passionstheater ist.
Mit den Jahren besuchten auch berühmte Persönlichkeiten aus aller Welt die Passionsspiele. Wie Mitglieder der königlichen Familien aus Schweden, England und Spanien und 1850 die Herzogin von Bayern Elisabeth, später bekannt als Kaiserin Sissi. Die bekannten Industriellen Alexandre Gustave Eiffel, Graf Ferdinand von Zeppelin und Henry Ford wohnten den Passionsspielen im frühen 20. Jahrhundert auch bei. Ebenso einige amerikanische Präsidenten, zum Beispiel Dwight D. Eisenhower 1950. Und auch 1980 besuchte Kardinal Joseph Ratzinger Oberammergau, der später Papst Benedikt XVI wurde.