Heute nach 25 Jahren letzter Tag im Bürgermeisteramt.
07.55 Uhr bis 08.30 Uhr:
Im Rathausbüro. Arbeiten am Schreibtisch. Unterlagen lesen. Schriftverkehr erledigen. E-Mails beantworten. Telefonate erledigen.
08.30 Uhr bis 08.40 Uhr:
Live-Gespräch via Telefon mit unserem Lokalradio Inn-Salzach. Ich berichte über die letzte Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses. Außerdem verabschiede ich mich an meinem letzten Bürgermeistertag vom Lokalradio und seinen Hörerinnen und Hörern.
08.40 Uhr bis 09.10 Uhr:
Arbeiten am Schreibtisch. Unterlagen lesen. E-Mails beantworten. Schriftverkehr erledigen. Telefonate erledigen.
09.10 Uhr bis 11.30 Uhr:
Umzugsarbeiten in mein Ruhestandsbüro. Umschluss aller Internetverbindungen mit großer Unterstützung unseres IT-Mitarbeiters Max Siegl. Seit heute bin ich in meinem neuen privaten Büro voll einsatzfähig.
11.30 Uhr bis 14.00 Uhr:
Wieder im Rathausbüro. Arbeiten am Schreibtisch. Unterlagen lesen. E-Mails beantworten. Post lesen und bearbeiten. Unterschriftsmappen bearbeiten. Telefonate erledigen. Schriftverkehr erledigen.
14.00 Uhr bis 14.45 Uhr:
Abschiedsempfang zum Ende meiner Bürgermeisterzeit im Großen Sitzungssaal mit den Abteilungs- und Dienststellenleitern der Stadtverwaltung. Geschäftsleiterin Wendt und Personalratsvorsitzende Gruber halten sehr schöne Abschiedsreden. Ich bedanke mit von Herzen bei allen Führungskräften unserer Stadt. Vor dem Rathaus auf dem Kapellplatz ist unser Bauhof mit allen Bauhoffahrzeugen aufgefahren und veranstaltet ein überraschendes Hupkonzert zu meinem Abschied.
14.45 Uhr bis 15.05 Uhr:
Ich mache einen Abschiedsrundgang durch alle Büros im Rathaus.
15.05 Uhr bis 15.20 Uhr:
Abschiedsempfang für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hauptabteilung und meines Vorzimmers im Großen Sitzungssaal. Als Abschiedsgeschenk bekomme ich ein wunderschönes Fotobuch mit Bildern meiner Amtszeit und eine Replik der Urkunde der ersten urkundlichen Erwähnung unserer Stadt im Jahre 748 aus dem Altöttinger Stadtarchiv.
15.20 Uhr bis 16.35 Uhr:
Arbeiten am Schreibtisch. Telefonate erledigen. E-Mails beantworten. Schriftverkehr erledigen. Einige Abschiedsgespräche.
16.35 Uhr bis 16.45 Uhr:
Ich verlasse den Großen Sitzungssaal des Rathauses, mein letztes Büro, und erlebe eine ergreifende und völlig unerwartete Situation: meine Rathausmannschaft winkt mit Tüchern in einem Spalier von der Sitzungssaaltüre bis zu meinem Dienstwagen und die Klänge des Liedes "Time to say goodbye" begleiten mich auf diesem letzten Weg.
17.00 Uhr bis 17.20 Uhr:
Ich nehme als Verwaltungsrat an einer Sitzung des Verwaltungsrates der Kreiskliniken im Großen Sitzungssaal des Landratsamtes teil.
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Heute beende ich mein "Tagebuch des Bürgermeisters", das ich seit vielen vielen Jahren jeden Tag selbst verfasst und täglich hier eingestellt habe.
Dieses Tagebuch hat tausendfach über den Arbeitsalltag des Altöttinger Bürgermeisters informiert und mir nach Dienstschluss auch die Möglichkeit eröffnet, meinen jeweiligen Arbeitstag zu reflektieren:
Habe ich heute meine vorgenommenen Zeile erreicht? Was bleibt für morgen? Wie war der Tag?
Ich habe mich sehr gefreut, daß ich eine treue Leserschaft gehabt hatte, in vielen Tausend Einträgen.
Ich beende nun das Tagebuch, weil auch meine Bürgermeistertätigkeit heute um Mitternacht zu Ende geht. Ich gehe mit großer Dankbarkeit und Zufriedenheit nach einem Vierteljahrhundert Bürgermeister in Pension, mit unzähligen schönen Erinnerungen und in der Gewissheit, mein Bestes für unsere Heimatstadt versucht und getan zu haben.
Stephan Antwerpen, meinem Nachfolger im Bürgermeisteramt, wünsche ich von Herzen viel Erfolg, eine stets glückliche Hand und Gottes Segen für sein neues Amt.
Bürgermeister sein ist keine herrschende Tätigkeit sondern eine dienende.
Liebe Grüße und eine gute Zukunft für unseren schöne Stadt Altötting und ihre Bürgerschaft.
Ihr
herbert hofauer
Erster Bürgermeister
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