Rund 450.000 Kubikmeter Faulgas fallen jährlich in der Kläranlage Alt-Neuötting an. Gas, das einen zentralen Stellenwert für die Energiegewinnung vor Ort einnimmt: In den Blockheizkraftwerken wird es zu Strom und Wärme umgewandelt, so kann die Kläranlage 75 Prozent ihrer Energie selbst herstellen.
Damit die Versorgung auch in Zukunft gewährleistet wird, sind Sanierungsarbeiten an der Gasstrecke notwendig. Diese verbindet die Faultürme, den Gasbehälter und die Blockheizkraftwerke der Gasheizung sowie der Gasfackel und weist aufgrund ihres Alters einige Mängel auf, die aus Sicherheitsgründen beseitigt werden müssen. Mit der Erneuerung wird auch der energetische Aufwand des laufenden Betriebs und die Qualität des Faulgases verbessert.
Die Planung der technisch aufwändigen Maßnahme und die Bauüberwachung wird durch die ARGE Mayr, beratende Ingenieure Part mbH und Ingenieurbüro Dr.-Ing. Schreff aus Aichach umgesetzt, die auch schon die Erweiterung der Kläranlage im Jahre 2021 betreut haben. Der Umbau soll bei laufendem Betrieb erfolgen.
Die Firma ScharrTec aus Hunderdorf ist mit der Erneuerung der Rohrleitungssystem und der Gasgebläse beauftragt. Außerdem installiert sie einen Aktivkohlefilter, um das Klärgas zu reinigen, bevor es im Blockheizkraftwerk verstromt wird. Dadurch werden schädliche Ablagerungen im Brennraum des Blockheizkraftwerkes vorgebeugt. Als zusätzliche Komponenten werden weitere sicherheitsrelevante Bausteine in das System integriert.
Im Zuge des Umbaus wird auch die 600 Kubikmeter große Gasblase im Innenraum des Gasspeichers erneuert, die schon seit 1996 in Betrieb ist und als Zwischenspeicher des anfallenden Gases genutzt wird. Die Erdarbeiten mit Fundamenten für den Aktivkohlefilter und die Rohrleitungsgräben wurden bereits durch die Peracher Firma Gumpendobler umgesetzt.
Die Kosten der Maßnahme werden auf knapp eine Millionen Euro geschätzt.