Wie kann Altöttings Wärmeversorgung bis zum Jahr 2045 treibhausgasneutral werden? Der Weg dazu wurde nun geebnet: Gemeinsam mit dem Ingenieurbüro Steinbacher-Consult aus Neusäß, dem Energiesparwerk (ESW) und dem Institut für Systemische Energieberatung erstellt die Kreisstadt derzeit eine Kommunale Wärmeplanung. Dabei handelt es sich um einen strategischen Fahrplan, der Klarheit über Wärmebedarf, mögliche Energiequellen sowie den Ausbau des Wärmenetzes liefern soll. Das Ziel: Den besten Weg zu einer klimafreundlichen und zukunftssicheren Wärmeversorgung ermitteln und Planungssicherheit für die Bürgerinnen und Bürger der Kreisstadt schaffen.
Notwendig wurde die Kommunale Wärmeplanung aufgrund eines Gesetzes, das die Bundesregierung 2023 erlassen hat: Das Wärmeplanungsgesetz legt fest, bis zu welchem Zeitpunkt die Länder Wärmepläne erstellen müssen und regelt auch, bis wann Wärmenetze aus erneuerbaren Energien und unvermeidbarer Abwärme gespeist werden müssen. Es zielt auf ein vollständig fossilfreies Wärmenetz bis zum Jahr 2045.
Die Kommunale Wärmeplanung der Stadt Altötting erfolgt dabei in vier Phasen: Zunächst wird ermittelt, wie hoch Altöttings derzeitiger Wärmebedarf und die Treibhausgasemissionen sind. Im nächsten Schritt werden Potenziale zur Energieeinsparung und lokal verfügbarer erneuerbarer Energien sowie Möglichkeiten der Abwärme eruiert. Auf dieser Grundlage entsteht ein Zielszenario zur Deckung des zukünftigen Wärmebedarfs mit erneuerbaren Energien, um bis 2045 eine klimaneutrale Versorgung zu erreichen. Die letzte Phase beinhaltet schließlich die Formulierung einer Strategie mit konkreten Maßnahmen, Umsetzungsprioritäten und einem Zeitplan für die kommenden Jahre.
Um dies zu erreichen, bezieht Altötting auch die Bevölkerung mit ein: Die Zwischenergebnisse aus der derzeitigen Bestands- und Potentialanalyse werden veröffentlicht, damit etwaige Stellengnahmen abgegeben und in der weiteren Planung berücksichtigt werden können, überdies sollen sie in zwei öffentlichen Stadtratssitzungen präsentiert werden. Abschließend werden die Ergebnisse im Rahmen einer Informationsveranstaltung vorgestellt und sind im Internet einsehbar.
Erster Bürgermeister Stephan Antwerpen betont die zentrale Rolle, die die Kommunale Wärmeplanung für die Kreisstadt einnimmt: „Ich sehe in der Kommunalen Wärmeplanung trotz diverser Bedenken eine große Chance. Damit schaffen wir die Transformation hin zur CO2- und klimaneutralen Energieversorgung konzeptionell und strukturiert!“
Die Kosten für die Wärmeplanung muss die Stadt nicht selbst tragen: Finanziert wird sie vollständig über die Kommunalrichtlinie.
Detaillierte Informationen zur Kommunalen Wärmeplanung finden Sie hier: https://www.altoetting.de/leben-in-altoetting/umwelt-und-energie/kommunale-waermeplanung/